SÜDAFRIKA 2024

Wie immer....wir wussten nicht wohin.
Also blieb nur Südafrika als Ausweg. Es hat uns letztes Jahr so gut gefallen, dass der Entschluss keine grosse Überwindung war. Der Westen und Norden von Südafrika soll erkundet werden. So der beschlossene Plan.

Der Abflug war am 18.11.24 um 22:30 Uhr mit der Edelweiss. Die Landung in Kapstadt erfolgte nach 11 Stunden Flug am nächsten Morgen bei schönem und warmem Wetter.
Kurz das Auto gefasst und dann schon auf dem Weg in den Norden. Kapstadt lassen wir zu Beginn diesmal weg. Wir wollen auf der Westseite hoch bis an die Grenze zu Namibia und dann ins Landesinnere fahren. Bei Abfahrt am Flughafen in Kapstadt haben wir 4292 km auf dem Tacho.

Unser erstes Ziel liegt 150km nördlich von Kapstadt in Paternoster.
Auf dem Weg dorthin haben wir einen kurzen Halt am Bloubergstrand eingelegt. Der Strand ligt gegenüber von Kapstadt und man hat einen super Ausblick auf den Tafelberg (diesmal fast ohne Wolken). Der Strand ist ein Hotspot für Kitesurfer durch die fast immer vorhandenen Winde.
In Paternoster haben wir vorgängig im Gonana Guesthouse 2 Nächte gebucht. Das Haus liegt sehr schön etwas ausserhalb direkt am Meer. Von der Frühstücksterrasse aus hat man einen unglaublichen Ausblick.
Für unser Nachtessen mussten wir nur eine kurze Fahrt in den kleinen Hafen von Paternoster unternehmen. Der Restaurantname One Kreeftegang ist zwar ein Zungenbrecher, dafür war das Essen wie gewohnt lecker und ausgiebig.
Am 2. Abend konnten wir dann mit viel Glück ohne Reservation einen Tisch im De See Kat Restaurant ergattern. Auch dort war das Essen sehr gut und wie immer reichlich.
Von den Preisen wollen wir diesmal gar nicht reden. 
Der nächste Tag war ausgefüllt mit dem Besuch des West Coast National Park & Marine Protected Area. Dieser Nationalpark liegt südlich von Paternoster in der Nähe der Ortschaft Langebaan und ist um eine unter Schutz stehende Lagune angeordnet.
Das Wasser in der Lagune hat bei unserem Besuch ein unglaubliches Farbspektrum gezeigt. Man hat sich fast ein wenig wie in der Südsee gefühlt. Im Park gibt es auch verschiedene Vogelbeobachtungsstationen, welche über lange Stege erreichbar sind. Da es fast keine Touristen hatte, waren wir den grössten Teil des Tages allein auf weiter Flur unterwegs.  

Lamberts Bay + Wuppertal
Das war unser Ziel für die nächsten 2 Tage. Hier haben wir Leonie und Pedro getroffen, mit denen wir 2 lustige Abende im einzigen brauchbaren Restaurant des Ortes genossen haben.
Sie haben uns auch noch etliche Tipps gegeben, da  sie schon viel in Südafrika unterwegs waren.
Am Tag darauf war es an der Küste sehr neblig und kühl. Deshalb haben wir uns entschlossen, nach Wupperthal zu fahren. Das ist eine kleine, abgeschiedene Ortschaft mitten im Nirgendwo, die von Mönchen gegründet wurde und  noch heute eine eigene Schuhfabrik betreibt.
Weg von der Küste war das Wetter viel besser und wärmer. Bei dieser Fahrt ist uns dann bewusst geworden, dass wir auch dieses Mal das falsche Auto gemietet haben. Sehr viele Gravelroads mit unterschiedlicher Qualität. Ein SUV mit etwas mehr Bodenfreiheit hätte geholfen. Das war teilweise auch später manchmal ein kleines Problem.

Nach unserer Rückkehr nach Lamberts Bay haben wir dort noch schnell eine der grössten Kaptölpelkolonien auf Birds Island besucht.
Mehr als 10'000 Kaptölpel brüten auf dieser Insel bei Lamberts Bay zwischen Oktober und Februar. Die Insel ist einer von sechs Orten weltweit, wo diese Vögel brüten.
Davon ist dies der einzige für Menschen leicht erreichbare Platz.
Auf der gleichen Insel gibt es auch noch eine grössere Seehundkolonie. Diese haben leider auch schon ein Massaker unter den Tölpeln angerichtet.

Springbok + Goegap National Park
Nach den zwei Nächten sind wir Richtung Norden weitergefahren. Mit einer Übernachtung in Vredendal sind wir nach etlichen Stunden Fahrt in Springbok im Hotel angekommen.  Im Preis von Fr. 60.- für das Zimmer war das Nachtessen (sehr gut) und das Frühstück inbegriffen.  Wer weiss wie die das machen.
Am Nachmittag haben wir den Goegap National Park besucht. Der hat aber nur bis 16 Uhr offen.
Wir waren vermutlich die einzigen Besucher an dem Nachmittag und haben der Rangerin beim Eingang wohl den frühen Feierabend versaut. Entsprechend war ihre Laune und die Arbeitsgeschwindigkeit bei den Eintrittsformalitäten. Es hat dann aber doch noch geklappt. Der Park war landschaftlich schön, aber Tiere hatte es nur sehr spärlich.

Die Bilder: 
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Westkap Teil 1
Westkap Teil 2
Westkap Teil 3

 

Augrabies Falls National Park
Wir verlassen jetzt die Westküste und fahren der Namibischen Grenze entlang ins Landesinnere nach Augrabies. In der sehr schönen Dundi Lodge, etwas ausserhalb von Augrabies, haben wir 3 Nächte gebucht und die Umgebung erkundet.
Zunächst besichtigten wir natürlich den bekannten Wasserfall. Leider war es ein nicht so gewaltiges Erlebnis, weil der Oranje-River Ende November nicht mehr so viel Wasser führt und nur noch über eine Kante Wasser stürzt. Die Schlucht hat eine Tiefe von ca. 75 Meter. In wasserreichen Zeiten hat es bis zu 20 weitere Wasserfälle, über welche das Wasser auch seitlich in die Tiefe stürzt.
Anschliessend  haben wir eine Rundreise durch den dazugehörigen Augrabies-Falls-Nationalpark gemacht. Hier fand unsere erste wunderschöne Begegnung mit frei lebenden Giraffen statt. Dazu kamen bis am Schluss des Tages noch etliche andere Tiere. Die imposante Landschaft um den Wasserfall und die tiefe Schlucht des Oranje Rivers war eine schöne Entschädigung für das spärliche Wasser.

Die Bilder:
Augrabies Falls National Park

Kgalagadi Transfrontier Park
Dann kam der Tag der völlig Bekloppten...wobei er noch einigermassen vernünftig begonnen hat.
Eigentlich wollten wir nur ein wenig in die Region der Kalahari fahren, um die roten Dünen zu sehen. Dafür haben wir ungefähr 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück geplant. Am vermeintlichen Ziel angekommen waren aber keine Dünen sichtbar. Also sind wir noch etwas weitergefahren. Immer noch keine Dünen.
Rolf war jetzt schon etwas genervt. Babs meinte, die Dünen kommen jetzt dann gleich. Jetzt dann gleich ist in Südafrika aber ziemlich relativ. Am Schluss sind wir vor den Toren des Kgalagadi Transfrontier Park gestanden. Der befindet sich am nördlichsten Punkt von Südafrika und erstreckt sich über das Dreiländereck Südafrika-Namibia-Botswana. Rolf war da schon extrem genervt und brauchte eine kleine Auszeit mit Gummibärli um sich abzureagieren. Währenddessen hat sich Babs mal informiert. Wer sie kennt weiss, dass sie manchmal auch unüberlegte Aktionen macht. Sie hat dann einfach kurzerhand den Eintritt in den Park gebucht. Immerhin hatten wir schon 450 km hinter uns...
Schlussendlich hat sich der Besuch aber doch gelohnt. Wir haben sehr viele Tiere gesehen (inkl. Löwen, welche kurz zuvor eine Oryxantilope gerissen haben) und die Landschaft war sehr interessant.
An diesem Tag verbrachten wir 13 Stunden im Auto und haben knapp 950 km abgespult bis wir um 23:00 Uhr wieder in der Dundi Lodge angekommen sind. Effektive rote Kalahari Dünen haben wir keine gesehen!
Danach haben wir uns entschlossen, weider in den Süden zu Fahren wo es etwas grüner ist.

Die Bilder:
Kgalagadi Transfrontier Park

Karoo National Park
Unterwegs haben wir doch den Karoo National Park besichtigt. Der ist ebenfalls alleine mit dem eigenen Auto zu befahren. Hier war dann wirklich klar, das unser Fahrzeug nicht wirklich geeignet war. Das war id eschlimmste Piste die wir dieses Jahr befahren haben. Lustiger weise haben wir im Park diverse Geländefahrzeuge gesehen, welche Reifenprobleme hatten. Wir mit unserem absolut ungeeigneten Teil sind ohne Probleme durchgekommen. Auch wenn es manchaml etwas schwierig war.
Auch hier wieder viele Tiere und schöne Landschaften.

Die Bilder:
Karoo National Park

Cango Wildlife Ranch
Diese Ranch ist eine Touristenattraktion in der Nähe von Outshoorn mit einem angegliederten Artenschutzzentrum für bedrohte Tierarten. Sie wurde eigentlich als Krokodilfarm gegründet und hat sich dann weiterentwickelt. Zur Zeit sind etwa 90 verschiedene Tierarten zu sehen.

Die Bilder:
Cango Wildlife Ranch

 

Südküste, Tsitsikamma National Park, Kapstadt
In Swellendam, auf halber Strecke in den Süden, gingen wir zu Roosje van der Kaap, wo wir 2 Tage Pause einlegten und nichts gemacht haben ausser Ausruhen und Essen.
Von dort aus ging es weiter ganz in den Süden zu einem unserer Lieblingshäuser. Das Mes Ami Guesthouse in Wilderness. Das war dann auch der Ausgangspunkt für den Besuch des Tsitsikamma Park. Diesen haben wir letztes Jahr leider ausgelassen, weil wir irgendiwe zuwenig Zeit hatten. Der Park ist sehr beliebt bei Wanderern für eseine ausgiebigen Wanderrouten und die Schöne Landschaft. Im Park selber hat es eine bekannte Hangeseilbrückenanlage. Der Weg zu dieser Brücke führt über Stock und Stein durch den Urwald. Dort angekommen gibt es einige sehr steile Treppen nach unten, damit man sich dann auf die drei Hängebrücken wagen kann (Rolf hat gekniffen).
Die Übernachtung buchten wir in Parknähe in der wunderschönen The Fernery Lodge, welche an den Hang einer Schlucht gebaut wurde. Leider war nur eine Nacht möglich.

Von dort aus haben wir uns dann, als Abschluss, für 2 Nächte bei William French einquartiert und es uns gutgehen lassen. Kapstadt war von dort aus nur 1 Stunde enfernt, was wir dann auch ausgenutzt haben. 
Von Simons Town aus sind wir unter anderem noch 3 mal den Chapmans Peak gefahren, haben das Weingut Groot Constantia besichtigt und uns in Cape Town herumgetrieben.
Am letzten Abend gönnten wir uns einen Tomahawk (ungefähr 1 kg Fleisch vom Feinsten) mit etwas Beilage und eine gute Flasche Wein.
Der Kellner war bei der Bestellung sehr amüsiert, weil er uns das offenbar nicht zugetraut hat. Wir mussten ihn leider enttäuschen. Das Teil war am Schluss komplett in unseren Mägen verschwunden.
Als Dessert gab es noch einen letzten Don Pedro.

Die Bilder:
Tsitsikamma, Südküste, Kapstadt

ZUM SCHLUSS....

Unsere zweite Südafrika-Reise war wiederum ein Erlebnis. Das Westcap und der Norden sind komplett gegensätzlich zur Garden Route im Süden, aber nicht weniger interessant und sehenswert. Zumal es dort noch nicht so touristisch zu und hergeht und man viele Stunden praktisch alleine unterwegs ist. Vor allem in der Vorsaison zu den Sommerferien ab Mitte Dezember.
Durch die grossen Distanzen haben wir dieses Mal mit dem Auto 4975 km zurückgelegt. Bezüglich Auto werden wir nächstes Mal ganz sicher etwas grösseres in Betracht ziehen. Bodenfreiheit ist vielfach ziemlich hilfreich. Auch hilfreich ist es, wenn man jeden  Morgen den Tank auffüllt. Man erspart sich unterwegs viel Bangen und Hoffen.
Die Unterkünfte waren meist gut bis sehr gut. Ausnahmen gab es  auch dieses Mal.
Die Nationalpärke sind sehr zu empfehlen. Wir empfehlen, sich vorgängig gut zu informieren und genügend Zeit einzurechnen, damit kein Stress aufkommt.
Der Trans Frontier National Park ist eine riesige Fläche, welche nicht an einem Tag erkundet werden kann. Vor allem, weil er sich über 3 Staaten (Südafrika, Namibia, Botswana) erstreckt. Wir werden diesen Park sicher noch einmal besuchen, uns dann aber mehrere Tage Zeit nehmen .
Wir waren auch dieses Mal wieder angenehm überrascht, wie kostengünstig und gut man übernachten und sich verpflegen kann und wie freundlich die Menschen sind.
Am 8. Dezember 2024 sind wir wieder zurück  in der kalten Schweiz.

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